Das Trainingsraum Programm in der Willy-Brandt Schule
Ein pädagogisches Modell zur Stärkung der Eigenverantwortlichkeit
In unserer Schule wurde, in Kooperation mit dem Jugendhilfeträger Casablanca gGmbH, im Februar 2016 das Trainingsraum Programm eingeführt.
Nach intensiven Vorbereitungen läuft die Erprobungsphase seit Juni 2016 im Jahrgang 7. Ab dem Schuljahr 2016/17 wird das Programm in den 7. und 8. Klassen umgesetzt.
Ziel dieses Programms ist es, ein angenehmes Schulklima auf der Basis des gegenseitigen Respekts für alle Schüler*innen und Lehrer*innen zu bieten. Die Schüler*innen sollen die Möglichkeit haben ihre Lernmöglichkeit und Leistungsfähigkeit frei zu entfalten und folgende soziale Kompetenzen zu trainieren:
Die Schülerinnen und Schüler sollen…
… eigenverantwortlich denken und handeln lernen.
… sich in Kritik- und Empathiefähigkeit üben.
… ihre eigene Wahrnehmung und Reflexionsfähigkeit trainieren.
… sich mit Konflikten und deren Lösungsmöglichkeiten auseinandersetzen.
Die Regeln des Trainingsraum-Programms:
• Jede/r Schüler/in hat das Recht ungestört zu lernen.
• Jede/r Lehrer/in hat das Recht ungestört zu unterrichten.
• Jeder muss die Rechte der anderen respektieren.
Einhaltung dieser Regeln:
Wenn eine Schülerin bzw. ein Schüler in der Klasse den Unterricht stört, wird sie/er respektvoll ermahnt und gefragt, ob sie/er sich lieber an die Regeln halten möchte, oder ob sie/er in den Trainingsraum gehen möchte.
Wer bei einer deutlichen Störung des Unterrichtsflusses nach einer ausdrücklichen Ermahnung nicht einlenkt, muss in den Trainingsraum gehen. Mit einem Zuweisungsplan, auf dem die 1. und 2. Störung vermerkt ist. In der Klasse kann dann weiter gearbeitet werden.
Im Trainingsraum:
Hier werden die Schüler*innen mit Hilfe eines Mitglieds des Trainingsraum-Teams (bestehend aus Lehrkräften, Sozial- und Sonderpädagogen) dazu angehalten, über ihr Verhalten nachzudenken, sich zu überlegen, wie sie/er es demnächst im Rahmen der Klassenregeln schaffen kann, das Problem zu vermeiden oder zu lösen. Verbesserungsvorschläge werden formuliert und Vereinbarungen werden getroffen → Rückkehrplan wird erstellt. Ist die unterrichtende Lehrkraft mit dem Rückkehrplan einverstanden, kann die Schülerin bzw. der Schüler wieder am Unterricht teilnehmen.
Sollte der Rückkehrplan nicht akzeptiert werden, so kann die Schülerin bzw. der Schüler den Plan im Trainingsraum überarbeiten und erneut der unterrichtenden Lehrkraft vorlegen.
Um das Programm erfolgreich umzusetzen ist es sehr wichtig, das die Lehrkräfte die Inhalte der Rückkehrpläne mit den Schüler*innen besprechen und immer wieder auf die Vereinbarungen verweisen.
Sollte es vorkommen, dass die Schülerin bzw. der Schüler gegen die Trainingsraum-Ordnung verstößt, d.h. beispielsweise sich weigert, in den Trainingsraum zu gehen oder im Trainingsraum einen Rückkehrplan zu erstellen, wird in einem gemeinsamen Gespräch mit den Klassenlehrern und/oder dem zuständigen Sozialpädagogen versucht an die Einsicht zu appellieren. Sollte dies nicht gelingen wird die Schülerin bzw. der Schüler durch die Schulleitung vom Unterricht ausgeschlossen.
In vielen Schulen zeigt das Programm bereits gute Ergebnisse. Auch wir erwarten davon eine Entspannung des Klassen- und Schulklimas und mehr Freude und Erfolg beim Lernen.